Erstmals nimmt die WHO drei Arzneimittel für Multiple Sklerose (MS) in die Liste der Essential Medicines auf
Multiple Sklerose ist eine chronische, fortschreitende Erkrankung des Nervensystems, von der weltweit etwa 2,8 Millionen Menschen betroffen sind. Bislang wurden keine Arzneimittel zur Behandlung dieser Krankheit in die EML (Essential Medicines List) aufgenommen.
Immens wichtiger Meilenstein und Welt-Premiere
Es ist ein immens wichtiger Meilenstein und weltweite Premiere, dass mit August 2023 erstmals drei MS-Medikamente – Cladribin, Glatirameracetat und Rituximab – zur Verzögerung oder Verlangsamung der Krankheit – in die EML aufgenommen wurden. Damit wurde eine wichtige Lücke angesichts der großen globalen Belastung durch MS geschlossen. Die Aufnahme dieser MS-Medikamente in die Liste der Behandlungsoptionen für MS zielt darauf ab, den Zugang zu Behandlungen für Menschen mit MS auf der ganzen Welt zu erleichtern.
Die Entscheidung, den Off-Label-Einsatz von Rituximab zu unterstützen, stützt sich auf überzeugende Beweise für seine Wirksamkeit und Sicherheit in dieser Indikation. Diese Empfehlung, die im Einklang mit früheren Empfehlungen des WHO-Sachverständigenausschusses steht, kann weltweit zu großen gesundheitlichen Vorteilen führen:
„Die Liste ist ein wichtiges Instrument für die Verwirklichung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung, da sie Regierungen, Gesundheitseinrichtungen und Beschaffungsstellen eine Orientierungshilfe bietet, welche Arzneimittel im Hinblick auf den Nutzen für den Einzelnen und die Gemeinschaft den größten Wert haben. In die EML werden nur Arzneimittel aufgenommen, deren Sicherheit und Wirksamkeit solide nachgewiesen sind. Zugelassene Indikationen innerhalb der nationalen Rechtsprechung oder die Verfügbarkeit von On-Label-Alternativen sind kein Entscheidungskriterium. Angesichts der Evidenzbasis und der zunehmenden Erschwinglichkeit von Rituximab, einschließlich der Verfügbarkeit präqualifizierter Biosimilars, wurde es gegenüber On-Label-Alternativen als wesentliches Arzneimittel zur Behandlung der schubförmigen und progredienten MS eingestuft“.“
Seine große Freude über die Entscheidung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), diese drei MS-Medikamente in die Liste der unentbehrlichen Arzneimittel (Essential Medicines List, EML) aufzunehmen, teilt Peer Baneke, Chief Executive Officer der MS International Federation (MSIF) im Video:
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