Sonne und Sauna
Hitze wird oft als unangenehm empfunden. Aus experimentellen Untersuchungen weiß man, dass Nervenfasern bei hohen Temperaturen Informationen langsamer weiterleiten. Während sich dies beim Gesunden allenfalls in Form einer leichteren Ermüdbarkeit manifestiert, kann es bei bereits bestehenden Leitungsproblemen aufgrund von Vernarbungen zu Beschwerden kommen, die jenen eines durchgemachten Schubes entsprechen. Trotzdem handelt es sich um keinen Schub, die Beschwerden klingen rasch ab, sobald die Körpertemperatur sinkt.
Aus diesem Grund wird von vielen Ärztinnen und Ärzten dezidiert von Saunabesuchen, Sonnenbädern und der Reise in heiße Länder abgeraten.
Dem steht jedoch eine nicht kleine Anzahl an Personen mit MS gegenüber, die sich gerade bei hohen Temperaturen am Meer oder in der Sauna ausgesprochen wohl fühlen. Auch wurde bisher nicht bewiesen, dass sich Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit negativ auf den Krankheitsverlauf auswirkt. Es gibt also kein überzeugendes Argument, um pauschal von Sonne und Hitze abzuraten, vielmehr gilt es individuell herauszufinden, was gut tut.